Die ALSOS-Mission in Haigerloch
Kurz nach der Durchführung des letzten Versuchs wurde Haigerloch innerhalb der französischen Besatzungszone von einer amerikanischen Spezialeinheit, der ALSOS-Mission, besetzt.
Auf dem Bild: Samuel Goudsmit (rechts), Marinus Goepel (links)
Oberst Pash, der militärische Leiter, nahm die Wissenschaftler in ihren Büros und Wohnungen in Hechingen gefangen. Heisenberg war kurz zuvor per Fahrrad zu seiner Familie nach Bayern geflohen, wo er aber später ebenfalls verhaftet wurde. Das von den deutschen Wissenschaftlern zuvor noch versteckte Uranmetall und das Schwere Wasser wurde von den Amerikanern aufgefunden und ausgegraben.
Sie demontierten die Einrichtungen und transportierten das gesamte Material in die USA.
Die Sprengung
Die amerikanischen Truppen hatten den Befehl, den Forschungskeller zu sprengen. Der damalige Stadtpfarrer nahm den Oberst Pash in die barocke Schlosskirche, die direkt über dem Keller steht und machte ihm die Wirkung der geplanten Sprengung klar. Daraufhin beschränkten sich die Amerikaner mit kleineren Sprengungen im Keller.
Die Inhaftierung
Die Wissenschaftler wurden von den Alliierten nach England in das Landhaus Farmhall bei Cambridge gebracht und dort bis Januar 1946 gefangengehalten ("as guests of His Majesty").
Landhaus Farmhall in England
Ihre Gespräche wurden während dieser Zeit vom englischen Geheimdienst mitgehört. Im August 1945 haben sie in der Gefangenschaft aus BBC-Nachrichten erfahren, dass die Amerikaner zwei Atombomben auf Japan abgeworfen hatten. Diese Nachricht machte die Wissenschaftler sehr betroffen. Vor allem Hahn litt sehr an den Ereignissen. Im Januar 1946 wurden die Wissenschaftler nach Deutschland entlassen.