Verein
Narrenverein Gruol e. V.
72401 Haigerloch
Stadtteil: Gruol
Vorsitzende(r):
Herr Maik Pfister
Der Narrenverein Gruol wurde im Jahr 1992 gegründet. Für die Narrenfiguren wurden alte historische Masken zum Vorbild genommen. Um die Fasnet neu zu beleben begab man sich auf die Suche nach Masken für die Fasnetsfiguren, wobei 5 verschiedene auftauchten, welche bei der Namensgebung von den Maskenbesitzern aus dem 19. Jahrhundert und den Kopfbedeckungen inspiriert wurden.
So entstand der „Haierle“ nach dem Lederbirett für Pfarrer, „Friedle“ nach dem früheren Maskenbesitzer Fridolin Schneider, der „Schloapfer“ nach dem Holzfuhrmann Lukas Pfister, der mit seinem Holzfuhrwerk die Holzstämme aus dem Wald zu Säge „schlaopfte“ und den „Sales“ nach dem Sohn des Maskenbesitzers Josef Flaiz, der im Dorf kurz „dr Sales“ genannt wurde.
Der Fransabutz trägt eine mit Fransen besetzte Jacke und Hose, schwarze Schuhe, weiße Handschuhe und das Facinettle, eine Art Krawatte. Das Häs ist zweifarbig mit 150 Metern Fransen besetzt, immer in Schwarz plus Blau, Rot, Grün, Braun, Beige oder Grau. Die zehn Glocken am Schellenreimen, die das Häs umgeben, kündigen den Fransabutz vernehmbar und erstmals seit der Fasnet 1995 an, wo der Fransabutz mit der Streckschere oder dem „Hagaschwanz mit Saublodr“ sein Unwesen treibt. Er zeigt sich aber auch mit Weidenkorb und verteilt Bonbons, Fasnetsküchle und Schnäpse.
Seit 1998 kam noch die Maskenfigur des „Fegers“ dazu, welche im Kontrast zum Fransabutz steht und ein wild umherspringender Geselle ist. Der Feger ist eine Kopie der fünften gefundenen, grob geschnitzten Maske. Er trägt eine einfach dunkle Hose und Mantel mit Feuerflammen sowie ein Larventuch mit zwei Fuchsschwänzen und soll mit seinem Reisigbesen die Fasnet in die Herzen der Menschen fegen. Der Feger wurde in den Jahren vom Häs mit Mantel mit rautenförmigen aufgenähten Zickzack-Litzen und roten Manschetten weiterentwickelt.
Um die gleiche Zeit als sich der Narrenverein gründete, wurde ebenso eine Hexengruppe gebildet. Diese Gruppe nannte sich von 1992 bis 1997 Cäsaren-Hexen und ab 1997 Walpurga-Hexen mit einheitlichen geschnitzter Maske und einheitlichem Häs aus schwarzem Rock, brauner Schürze mit bunten Flicken, sowie ein beige-rötliches Hemd. Mit dem jetzigen Namen berufen sich die Hexen auf Walpurga Kolerin, die Frau des Michel Braun aus Gruol, die 1906 und 1612 zwei Mal als Hexe verdächtigt wurde. Seit 2002 waren die Walpurga-Hexen als selbständige Sparte des Narrenvereins aufgenommen. 2012 schlossen sich die Hexen mit dem NV zu einem gemeinsamen Verein zusammen.
Die Schdonza-Bätscher wurden seit ihrer Gründung 2004 als Sparte zum Verein aufgenommen. Sie entwickelten sich aus dem Musikverein, der bereits in den 5 Jahren zuvor die Umzüge durch eine Lumpenkappelle musikalisch begleitet hatte. Die Schdonza-Bätscher sind an ihren braunen Kitteln mit roten Applikationen und schwarzen Hosen zu erkennen.