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ZDF dreht Mehrteiler im Atomkeller
Das Atomkeller Museum in Haigerloch findet immer mehr Aufmerksamkeit in den Medien. Waren es im letzten Jahr ein Produktionsteam von SAT 1 und eine englische Filmgesellschaft, so schickte kürzlich das ZDF seine Dokumentarfilmer um im Haigerlocher Museum zu drehen.
Entstehen soll eine dreiteilige Fernsehdokumentation über die Entwicklung der Kernforschung und der Kernenergie von den Anfängen mit der Entdeckung der Kernspaltung bis hin zu den modernsten Kernreaktoren der vierten Generation. Ein Thema, das in der jetzigen vielschichtigen Diskussion über die zukünftige Energieversorgung wohl große Beachtung findet.
Das besondere Augenmerk richtete sich bei den Dreharbeiten im Atomkeller-Museum auf die Nachbildung des Experimentiertisches von Otto Hahn, den Egidius Fechter schon in den achtziger Jahren für das Museum gebaut hat. Es ist momentan das einzige Exemplar in Deutschland, das für ausführliche Dreharbeiten zur Verfügung steht. Mit unterschiedlichen Einstellungen, Erklärungen und Einspielungen von Videos soll diese weltverändernde Entdeckung dokumentiert werden.
Natürlich stand auch die Nachbildung des letzten deutschen Reaktors während des Zweiten Weltkrieges im Haigerlocher Atomkeller Museum im Fokus der Filmproduzenten. Die Uranwürfel und auch die spezielle Aufhängung sowie die Funktionsweise des Reaktors werden in der Dokumentation ausführlich besprochen. Ein Teil des Teams von Produktionsleiter Stefan Ebling ist in den kommenden Wochen auch in den USA, in Frankreich und in anderen Teilen der Welt für Dreharbeiten unterwegs. Vor allem in den USA soll auch die politische Seite der Entwicklung der Kernwaffen aber auch der Kernreaktoren mit Interviews von bedeutenden Persönlichkeiten beleuchtet werden. Geplant sei auch ein Treffen mit Bill Gates oder ehemaligen Politiker, die zum Beispiel bei der Verhandlung von Atomwaffensperrverträgen dabei gewesen seien, so Ebling. In Frankreich will das Drehteam eine junge Kernphysikerin besuchen, die aus Polynesien stammt und deren Vorfahren dort auch die Auswirkungen der amerikanischen Bombentests zu spüren bekamen.
So soll die Dokumentation ein Versuch werden, alle Seiten der Entwicklung der Kern- technik und Kernforschung zu beleuchten, eine sicherlich nicht einfache Aufgabe. Ein kleiner Teil dieser Entwicklung ist heute im Atomkellermuseum in Haigerloch zu sehen.
Auf einen Gesamtüberblick in der dreiteiligen Dokumentation des ZDF kann man gespannt sein. Sendetermin ist voraussichtlich im Herbst dieses Jahrs.
Das Drehteam der Filmproduktionsgesellschaft „Bewegte Zeiten“ , die im Atomkeller-Museum im Auftrag des ZDF drehten.